DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Gemeinden können wählen, ob sie zur Abdeckung des Betreuungsbedarfs herkömmliche Tagesstrukturen – das heisst Betreuung an Unterrichtstagen von 7.30 bis 18.00 Uhr – oder Tagesschulen anbieten.

Die Besonderheit einer Tagesschule im Kanton Zürich bildet die Tatsache, dass sie Unterricht und Betreuung durch pädagogische, organisatorische, personelle und räumliche Massnahmen verbindet.

Die Betreuung oder Teile davon können in einer Tagesschule als besuchspflichtig bezeichnet werden. Gleichzeitig gilt der Grundsatz der Freiwilligkeit der Tagesstrukturen. Wenn eine Gemeinde also eine obligatorische Betreuung in der Tagesschule vorsieht, muss parallel die Möglichkeit des Besuchs einer Schule mit frei wählbarer Betreuung bestehen.

WARUM EINE TAGESSCHULE?

Tagesstrukturen bieten pädagogische Chancen durch multiprofessionelle Betreuung. Sie erleichtern den Eltern die Vereinbarkeit von Beruf, Aus- oder Weiterbildung und Familie.

Tagesschulen bieten den Kindern Konstanz und Sicherheit in der Beziehung. Dies beruhigt auch das familiäre System. Eltern haben die Gewissheit, dass ihr Kind betreut ist, dass die Hausaufgaben erledigt sind und dass die Schule eine kompetente Partnerin für Bildung, Betreuung und Erziehung ist.

In Tagesschulen lernen Kinder, wie man mit Menschen verschiedenen Alters in unterschiedlichen Situationen zusammenarbeitet. Dies stärkt die Kinder in ihrer Persönlichkeit für das Zusammenleben im privaten und schulischen Umfeld.

Fremdsprachige Kinder haben in der Tagesschule viele Gelegenheiten zum Erlernen und Üben der deutschen Sprache. Sicherheit in der deutschen Sprache erhöht ihre Zukunftschancen.

Die Mitarbeitenden der Schule arbeiten nach gemeinsamen pädagogischen Konzepten. Durch die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden aller Professionen wird die Unterrichts- und Betreuungsqualität verbessert.

WELCHE ART VON TAGESSCHULE WILL ILLNAU-EFFRETIKON?

Seitens Politik, Eltern, Schule und Betreuung werden weiterhin frei wählbare Betreuungsmodule gewünscht. Bereits heute wird während der Schulwochen von 7.00 bis 18.00 Uhr sowie während acht Ferienwochen ganztägige Betreuung angeboten. Anstelle obligatorischer Betreuungsmodule setzt die Schule Illnau-Effretikon auf eine Vereinheitlichung der Stundenpläne. Die Kinder sollen den Kindergarten und die Primarschule weiterhin im eigenen Wohngebiet besuchen können. Zudem sollen alle Schul- und Betreuungsteams multiprofessionelle Zusammenarbeitspartnerschaften entwickeln. Zusammengefasst sollen sich alle Primarschulen in Illnau-Effretikon als Tagesschulen im Sinne von «Schule Plus» entwickeln.

WAS BEDEUTET «SCHULE PLUS?»

Im Modell mit hoher Freiwilligkeit passt der Begriff «Tagesschule» nicht. Vielmehr sollen die Schulen in Illnau-Effretikon verschiedene Zusätze bieten, eben «Plus». Die Kernelemente von «Schule Plus» sind gemeinsame Führung und Zusammenarbeit, Lernzeiten / Hausaufgaben im Unterricht, die gemeinsame Nutzung von Räumen, einheitlichere Stundenpläne und Freizeitangebote in den Schulen.

UMSETZUNG VON «SCHULE PLUS»

«Schule Plus» ist insbesondere ein Schulentwicklungs- und Changeprojekt, welches sich über Qualität in der Zusammenarbeit, der pädagogischen Haltung und der Organisation auf die Förderung und das Wohlbefinden des Kindes auswirkt. Kurzfristig werden sich nach aussen wenig Auswirkungen zeigen. Mittelfristig wird die Qualität gesteigert und die Schule als attraktiver Lebens- und Arbeitsraum gestärkt. Damit die einzelnen Elemente sorgfältig und nachhaltig eingeführt werden können, benötigt das Projekt Zeit sowie Rücksichtnahme auf den Stand der einzelnen Schulen und Betreuungen. Die Umsetzung ist deshalb zwischen 2026 und 2029 geplant.

PROJEKTKOSTEN

Für die Planung und Einführung von «Schule Plus» wird in den nächsten Jahren mit Projektkosten von Fr. 210'000.- gerechnet. Dafür wird dem Stadtparlament die Kreditbewilligung zu Lasten der Investitionsrechnung beantragt.