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Jahresrechnung 2022

20. März 2023
Hohe Grundstückgewinn-Steuererträge führen zu ausserordentlichem Gewinn

Die Stadt Illnau-Effretikon präsentiert einen aussergewöhnlich hohen Gewinn von Fr. 13.3 Mio. Hauptursache des überdurchschnittlichen guten Ergebnisses liefern hohe Erträge aus Grundstückgewinnsteuern von Fr. 16 Mio.

Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Aufwand von Fr. 117.1 Mio. und einem Ertrag von Fr. 130.5 Mio. Der budgetierte Ertragsüberschuss von Fr. 1.35 Mio. wurde somit weit übertroffen.

Mit Fr. 16 Mio. fallen die Erträge aus Grundstückgewinnsteuern um Fr. 6.1 Mio. höher aus als budgetiert, was auf einige grössere Grundstückgewinnsteuergeschäfte sowie auf die steigenden Liegenschaftspreise zurückzuführen ist. Bei den ordentlichen Steuern aus dem aktuellen sowie aus früheren Jahren konnten Mehrerträge von total Fr. 3.6 Mio. erzielt werden. Ebenfalls wesentlich zum guten Ergebnis beitragen haben um Fr. 2 Mio. tiefere Nettoausgaben bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe. Der Arbeitsmarkt hatte sich im vergangenen Jahr sehr erfreulich entwickelt und führte zu weniger Sozialhilfefällen. Zudem brachte die Erhöhung des Staatsbeitrages an die Kosten der Zusatzleistungen zur AHV/IV auf 70 % um Fr. 2.2 Mio. tiefere Nettokosten.

Auf der Aufwandseite fallen in der stationären Pflegefinanzierung um Fr. 1.4 Mio. höhere Ausgaben ins Gewicht. Ebenfalls sind um Fr. 1 Mio. höhere Personalkosten zu verzeichnen, die hauptsächlich in der Abteilung Bildung entstanden sind (Kindertagesstätten, Schulergänzende Betreuung und Musikschule). Die Kosten konnten teilweise durch Mehreinnahmen bei den Elternbeiträgen, Schulgeldern und Beiträgen von Anschlussgemeinden kompensiert werden.

Von den budgetierten Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen über Fr. 24.7 Mio. wurden effektiv Fr. 26.7 Mio. umgesetzt (Vorjahr Fr. 21 Mio.), wobei ein nicht budgetiertes Darlehen an die Genossenschaft Sonnenbühl von rund Fr. 4 Mio. darin enthalten ist. Unter Ausschluss dieses Darlehens sind Nettoinvestitionen von  rund Fr. 23 Mio. getätigt worden, was einer hohen Umsetzungsquote von 92 % entspricht.

Aus dem Cashflow im Gesamthaushalt von Fr. 20 Mio. (Vorjahr Fr. 12 Mio.) resultiert ein Selbstfinanzierungsgrad von 76 % (Vorjahr 58 %). Der Cashflow im steuerfinanzierten Haushalt liegt mit 78 % leicht darüber, jener der Eigenwirtschaftsbetriebe beträgt 64 %. Obwohl die Investitionen somit nicht vollständig durch selbst erwirtschaftete Mittel gedeckt waren, musste kein zusätzliches, langfristiges Fremdkapital aufgebaut werden. Allerdings waren die Liquiditätsreserven Ende Jahr vollständig aufgebraucht und ein kurzfristiger Liquiditätsengpass musste über den Jahreswechsel mit festen Vorschüssen überbrückt werden.

Die Stadt verfügt trotz hoher Investitionstätigkeit über einen stabilen Finanzhaushalt, was sich in den Kennzahlen widerspiegelt. Das Nettovermögen pro Kopf schwankte in den letzten Jahren zwischen einer geringen Nettoverschuldung und einem Nettovermögen pro Kopf. Per Ende Rechnungsjahr besteht eine Pro-Kopf-Verschuldung von netto Fr. 470.- und weist damit auf eine tiefe Verschuldung der Stadt hin. Dem langfristigen Fremdkapital von rund Fr. 30 Mio. steht ein Anlagevermögen (Verwaltungsvermögen) von Fr. 138 Mio. gegenüber. Werden die Anlagen im Finanzvermögen hinzugezählt, liegt das Anlagevermögen bei Fr. 186 Mio.


BEURTEILUNG DES STADTRATES

Nach hohen Gewinnen in den Vorjahren kann die Stadt auch diesmal auf ein ausserordentlich ertragsreiches Jahr zurückblicken. Das überdurchschnittlich gute Ergebnis von Fr. 13 Mio. ist analog den Vorjahren hauptsächlich dank sehr hohen Erträgen bei den Grundstückgewinnsteuern entstanden.

Im vergangenen Jahr wurden Fr. 23.3 Mio. ins Verwaltungsvermögen des allgemeinen Haushaltes investiert. Der Selbstfinanzierungsgrad von knapp 80 % weist darauf hin, dass diese Investitionen nicht aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden konnten. Die Liquiditätsreserven reichten jedoch noch aus, so dass auf die Aufnahme von zusätzlichem, langfristigen Fremdkapital verzichtet werden konnte.

Dies wird sich in den kommenden Jahren ändern. Die Liquiditätsreserven wurden per Ende 2022 vollständig aufgebraucht. Die Investitionstätigkeit ist auch in den künftigen Jahren ausserordentlich hoch. Es ist deshalb absehbar, dass sich die Schuldenlast nach mehreren Jahren des Schuldenabbaus wieder erhöhen wird. Umso wichtiger sind daher die vorhandenen Reserven und der stabile Finanzhaushalt.

Der Stadtrat bedankt sich bei den Mitarbeitenden der Verwaltung für deren Einsatz im letzten Jahr, welche zuverlässig und zum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner und der Allgemeinheit ihre Arbeit leisteten. Dabei setzten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die finanziellen Mittel zielgerichtet und sparsam ein.


zu allen Unterlagen der Jahresrechnung 2022 (Geschäft Stadtparlament)

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