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Energiestadt

Vorwort des Stadtpräsidenten

Marco Nuzzi

Bereits in den 1980er Jahren strebte die Stadt Illnau-Effretikon mit einer eigenständigen Energiepolitik und einem Aktivitätenprogramm eine nachhaltige Entwicklung an. Auf Bundes- und Kantonsebene lief der Erlass der ersten Energiegesetze erst an, der Klimawandel wurde vorab erst in Wissenschaftskreisen kontrovers diskutiert.

1985 wurde die erste Holzschnitzelfeuerung der Stadt im Werkhof in Betrieb genommen. Die Erstellung einer Wärme-Kraft-Kopplungsanlage (WKK) im Industriegebiet Langhag war 1990 ein eigentliches Pionierprojekt. Die 1995 durch den Stadtrat festgesetzte Kommunale Energieplanung enthielt einen Versorgungsplan und ein Aktivitätenprogramm. 1997 folgte die Festsetzung im kommunalen Energierichtplan. Damit war Illnau-Effretikon eine der ersten Gemeinden der Schweiz mit einer umfassenden Energiepolitik. Folgerichtig wurde sie 1998 Mitglied des Trägervereins Energiestadt und erreichte im gleichen Jahr bei der ersten Zertifizierung zur Energiestadt ein Ergebnis von 56 % ihres möglichen Potentials.

Das Label spornte die Stadt bis heute zu weiteren Aktivitäten an, was sich in den vier bisherigen Re-Audits auch zahlenmässig niederschlug: 2001 wurden 58 % aller möglichen Massnahmen erreicht, 2004 70 %, 2008 72 %, 2013 74 % und 2017 trotz inzwischen verschärften Kriterien bereits 74.6 %. Damit lag die Stadt ganz knapp unter dem europäischen Gold-Label mit der Anforderung von 75 %. Diese wurde mit der Rezertifizierung 2021 erreicht: Mit 76.4 % ist Illnau-Effretikon jetzt Energiestadt mit Gold-Label.

Diese Erfolge sind einer langjährigen, konsequenten Energiepolitik zu verdanken, die dem Gebot der Nachhaltigkeit verpflichtet ist, erneuerbare Energien fördert und die 2011 durch den Bund beschlossene Energiewende unterstützt.

2009 genehmigte der Stadtrat als eigentlichen Energie-Kompass das ausführliche Konzept «Energiezukunft Illnau-Effretikon 2008 bis 2050», das die beiden folgenden Visionen beinhaltet:      

  • «Die Energienutzung muss langfristig nachhaltig erfolgen.»                                                       
  • «Dazu ist bis 2050 das Energieverbrauchsmodell der 2000-Watt-Gesellschaft kommunal umzusetzen.»

Um die Umsetzung zu konkretisieren, wurden in diesem Konzept vier Massnahmenpakete entwickelt, die schrittweise realisiert und den jeweils neuen Gegebenheiten angepasst werden sollen:   

  • Optimierung der öffentlichen Bauten                                           
  • Optimierung der privaten Bauten                                                                                  
  • Öffentliche und private Entsorgung                                                                                
  • Öffentliche und private Mobilität
     

«Die Stadt will Vorreiterin in eigenen Belangen und Wegbereiter für private Initiativen sein.» 
 

So investiert sie kontinuierlich in die energetische Sanierung ihrer eigenen Bauten, um den Verbrauch zu senken und auf erneuerbare Energieträger zu wechseln. Zusätzlich bietet die Stadt Illnau-Effretikon ein breites Angebot an Dienstleistungen im Energieberiech an: Energieberatung und Informationskampagnen an. Seit 2022 verfügt insbesondere über ein eigenes Gesamtförderprogramm für Gebäudemodernisierung und E-Mobilität.

Mit dem bis 2025 laufenden Förderprogramm werden auch Beratungen von Privaten und Gewerbe unterstützt, selbst für Innovationsprojekte stehen Beiträge bereit. Private Bauherren können mit verstärkten energetischen Auflagen in Gestaltungsplänen und bei Arealüberbauungen für das Engagement anerkannt werden. Für eine gute Breitenwirkung der Massnahmen wird die Stadt durch das Forum 21 unterstützt, das auf der Basis einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt eine Energiegruppe führt und ein gut abgestütztes Diskussions- und Informationsforum darstellt. Mit ihm ist es gelungen, die Anliegen von Behörden und Verwaltung mit denjenigen von Gewerbe und Bevölkerung zu verbinden.

Das Energiestadtlabel mit Gold-Status stellt einerseits eine Anerkennung der energiepolitischen Leistungen der Stadt dar, andererseits ist es aber auch ein Aufruf, die Bemühungen zur Reduktion des Energieverbrauchs und insbesondere der nicht-erneuerbaren Energieträger weiterzuführen. Das Energiestadt-Label-Gold ist eine Verpflichtung zu permanenten Fortschritten in der Energiepolitik. Es spornt zu neuen Aktivitäten im Energiebereich an und hilft der Stadt durch die regelmässigen Re-Audits bei der Bewertung und Kontrolle der durchgeführten (oder noch fehlenden) Massnahmen. Trotz allen Erfolgen besteht auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft immer noch ein beträchtliches Optimierungspotential im öffentlichen wie im privaten Bereich.

«Die Folgen des Klimawandels abzuschwächen und einen nachhaltigen Umgang mit der Natur zu finden ist eine der grossen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam als Gesellschaft, mit der Wirtschaft und der Politik meistern können.»
 

Packen wir’s an!

Marco Nuzzi
Stadtpräsident

 

DOKUMENTE

Faktenblatt Energiestadt Illnau-Effretikon
Energiezukunft Illnau-Effretikon 2008 - 2050
Massnahmen und Aktivitätenprogramm 2022 - 2025
Energiebuchhaltung 2021 / 2022

 

Kommunaler Energieplan

Am 10. Dezember 2020 setzte der Stadtrat die überarbeitete kommunale Energieplanung fest. Diese umfasst die Energieplankarte sowie den Erläuterungsbericht und ersetzt die bestehende Planung aus dem Jahr 1998. Die kantonale Baudirektion hat die Revision anfangs Februar 2021 genehmigt. Die kommunale Energieplanung stützt sich auf § 7 des kantonalen Energiegesetzes und ist behördenverbindlich. Das bedeutet, dass die vorgesehenen Massnahmen in der Behördentätigkeit zu berücksichtigen und entsprechend umzusetzen sind.

Bei der räumlichen Koordination der Wärmeversorgung wurden die Gebiete hinsichtlich ihrem heutigen und zukünftigen Energiebedarf analysiert und die lokalen Energiepotenziale ermittelt. Schlussendlich konnten konkrete Gebiete festgelegt und entsprechende Umsetzungsmassnahmen formuliert werden. Der Hauptfokus liegt auf der Transformation weg von fossil (Erdöl und Erdgas) hin zu erneuerbaren Energieträgern. Es zeigt sich, dass die grossen erneuerbaren Energiepotenziale für die Wärmeversorgung der städtischen Siedlungsgebiete bei Erdwärme und Holz liegen, punktuell auch bei Grundwasser.

In der Energieplankarte sind 16 Verbundgebiete und zwei Erweiterungsgebiete festgelegt, in welchen folgende Energieträger eingesetzt werden sollen:

  • Verbund-/Erweiterungsgebiet mit «Holz»: Vorrangig mit dem Energieträger Holz sollen vier bestehende Wärmeverbunde (Langhag, Station Illnau, Schulhaus Hagen, Hagen-Süd) weiter betrieben sowie drei geplante Verbundgebiete (Vogelbuck, Watt, Am Dorfbach) versorgt werden. Zudem sollen in zwei Gebieten (Am Dorfbach, Hagen-Süd) Erweiterungen geprüft werden.
  • Verbundgebiete mit «Grundwasser»: Potenzial für eine Wärmeversorgung aus dem Grundwasser besteht im bisherigen Holz-Wärmeverbund Mülau sowie in den drei geplanten Verbundgebieten Riet, Müsli und Geen.
  • Verbundgebiete mit «Erdwärme»: Vorrangig mit Erdwärme sollen über einen Wärme- und Kälteverbund vier geplante Gebiete (Bahnhof West, Bahnhof Ost, Vogelsang, Hagenbüel) versorgt werden.
  • Verbundgebiet mit «Abwärme»: Vorrangig mit Abwärme aus der Eiserzeugung der Eisbahn soll der bestehende Wärmeverbund Eselriet (heute Heizöl und Abwärme) weiter betrieben werden. Als Ersatz der Ölheizung soll eine Holzheizung die Abwärme ergänzen.

Ausserhalb der Verbundgebiete umfasst die Energieplankarte im Sinne einer Empfehlung noch Eignungsgebiete für dezentrale Heizsysteme, die keine wesentliche Koordination benötigen (vorwiegend Erdwärme). Zudem soll durch den Gasversorger zusammen mit dem Stadtrat kurz- bis mittelfristig eine Transformationsstrategie zur Ablösung der Gasversorgung erarbeitet werden, welche die übergeordneten Ziele von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050 berücksichtigt.

zum Beschluss des Stadtrates
zur Energieplankarte
zum Erläuterungsbericht

 

ENERGIEFÖRDERPROGRAMM

Der globale Klimawandel trifft die Schweiz als alpines Land überdurchschnittlich und stellt das Gemeinwesen vor neue Herausforderungen. Der Stadtrat von Illnau-Effretikon hat sich deshalb im Schwerpunktprogramm zur Amtsdauer 2018 bis 2022 einen «Klima-Schwerpunkt» mit diversen Massnahmen gesetzt. Übergeordnetes Ziel ist es, Voraussetzungen für wirkungsvolle Reduktionen der Treibhausgasemissionen (insbesondere mit Energieeffizienz bei Gebäuden, Wärmeverbunde mit erneuerbaren Energien und nachhaltige Mobilität) zu schaffen.

Als wesentlicher Bestandteil der Massnahmen ist ab dem 1. Januar 2022 ein neues, umfangreiches Gesamtförderprogramm in Kraft getreten. Das Stadtparlament von Illnau-Effretikon hat in Erfüllung eines parlamentarischen Vorstosses dazu einen ersten Rahmenkredit von 2 Mio. Franken für Förderungen von 2022 bis 2026 bewilligt.

Gesamtheitliche Förderprogramme kennen sowohl der Bund und der Kanton Zürich. Ein Förderprogramm soll insbesondere für die Hauseigentümerschaft Anreize schaffen, energetisch wirksame, sehr oft kostenintensive Investitionen zu tätigen, um so den Energieverbrauch bzw. den CO2-Ausstoss der Gebäude nachhaltig zu senken. Ein Förderprogramm ist jedoch nur dann effizient und effektiv, wenn es nur fördert, was gesetzlich nicht bereits vorgeschrieben ist oder sich finanziell noch nicht ausreichend lohnt. Im Fokus stehen dabei nicht Neubauten, welche bereits ohne Fördermittel sehr oft einen höheren energetischen Gebäudestandard aufweisen, sondern Altbauten, welche energetisch, teilweise mit viel Aufwand zu sanieren wären. Auch Photovoltaikanlagen müssen kaum gefördert werden, da deren Installation in den meisten Fällen einfach und die Investitionskosten rasch amortisiert sind. Der Einbau von Wärmepumpen setzt in Altbauten hingegen in nicht seltenen Fällen eine komplette Sanierung der Gebäudehülle voraus.

Das Gesamtförderprogramm der Stadt Illnau-Effretikon orientiert sich mehrheitlich an den übergeordneten Fördermassnahmen von Bund und Kanton Zürich, teilweise werden diese vorausgesetzt. Das Förderprogramm richtet sich an Einwohner/innen, Hauseigentümer/innen sowie ortsansässige Unternehmen in Illnau-Effretikon. Es fördert dabei folgende Bereiche: Ersatzneubau, Gebäudehülle, Heizung, Warmwasser, erneuerbare Stromproduktion, Haushaltsgeräte, Energieberatung, Mobilität,Energieversorgung/-technik bei Unternehmen sowie Innovationen.

Zum detaillierten Förderprogramm

 

Energieberatung

Anlaufstelle für alle Fragen einer zukunftsorientierten Energienutzung (z. B. bei Heizungssanierungen) ist die Abteilung Hochbau. Je nach Problemstellung stellen wir den Kontakt mit unserem Energieberater her.

Energieberater der Stadt Illnau-Effretikon ist Kurt Plodeck. Im Rahmen von Sprechstunden beratet er Sie gerne zu Fragen rund um das Thema Energie.

Zu den Daten.

 

Links zum Thema Energie sparen

Forum21

 

Forum 21
Das Forum 21 fördert nachhaltige Lebensweisen in Illnau-Effretikon mit innovativen Projekten. Mit seinen Aktivitäten strebt es seit 1999 eine zukunftsbeständige Entwicklung der Zürcher Agglomerationsstadt an.

Energie Expert

 

Energie Experten
Energiesparen leicht gemacht: auf dem Energieportal zeigen unabhängige Experten, wie energieeffizientes Verhalten zum Kinderspiel wird.
EnergieSchweiz

 

EnergieSchweiz
Auf den Schweizer Dächern schlummert ein riesiges ungenutztes Solarpotenzial. Wie viel Strom und Wärme aus Sonnenenergie in einer bestimmten Gemeinde produziert werden könnte, lässt sich hier abfragen.

Topten

 

Topten
Topten.ch hilft ihnen, die energieeffizientesten Geräte beim Kauf zu erkennen und auszuwählen.
AWEL

 

AWEL
Die Startseite der Abteilung Energie des kantonalen Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL)

BFE

 

BFE
Die Startseite des Bundesamtes für Energie
Forum Energie Zürich
Forum Energie Zürich
Das Forum Energie Zürich ist das Kompetenzzentrum für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Energienutzung im Bau- und Siedlungsbereich.
energybox

 

energybox
Mit energybox entdecken Sie Ihr Sparpotenzial beim Stromverbrauch im Haushalt.
Das Gebäudeprogramm

 

Das Gebäudeprogramm
Leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und profitieren gleichzeitig von Fördergeld sowie langfristig tiefen Energiekosten.
EcoDrive

 

EcoDrive
Senken Sie mit der Eco-Drive-Fahrtechnik den Treibstoffverbrauch.
mobility

 

Mobility
Mit Mobility Carsharing sind Sie mobil, ohne ein eigenes Auto zu besitzen.
Minergie

 

MINERGIE®
MINERGIE® ist ein Qualitätslabel für neue und modernisierte Gebäude. Die Marke wird von der Wirtschaft, den Kantonen und dem Bund gemeinsam getragen und ist vor Missbrauch geschützt.

 

 

Dokumente

Name
Energiezukunft Illnau-Effretikon 2008 - 2050 Download 0 Energiezukunft Illnau-Effretikon 2008 - 2050
Energiestadt Gold; Faktenblatt Download 1 Energiestadt Gold; Faktenblatt
Energiebuchhaltung 2021/2022 Download 2 Energiebuchhaltung 2021/2022
Energiestadt; Massnahmen- und Aktivitätenprogramm 2022 - 2025 Download 3 Energiestadt; Massnahmen- und Aktivitätenprogramm 2022 - 2025