Anti-Littering-Kampagne «ILEF blibt suuber»
AUCH 2025 «BLIIBT ILEF SUUBER»
Die Tage werden länger und wärmer. Das reizt uns alle, sich wieder vermehrt draussen aufzuhalten, Freundinnen und Freunde zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Leider scheint das nicht immer ohne Hinterlassenschaften zu gehen: Die Menge an unachtsam weggeworfenem und liegegebliebenem Abfall nimmt in dieser Zeit stark zu.
Die Stadt Illnau-Effretikon lanciert daher die nächste Runde der Bewusstseins-Kampagne «ILEF bliibt suuber».
Ihr Ziel: Die Menge an «Littering» zu reduzieren und die Bevölkerung zum Umdenken anzuregen. Plakate im Stadtgebiet machen auf Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt aufmerksam. Sammelbehältnisse helfen, «Littering» zu beseitigen, gleichzeitig aber auch dessen Menge zu veranschaulichen. Entlang der Strecke nach Ottikon zeigt der dort am Strassenrand angebrachte Würfel-Behälter bereits einen vollen Pegelstand.
Beim Moosburg-Areal und auf dem Märtplatz in Effretikon wurde je ein Behälter zur Entsorgung von Zigarettenstummel installiert. Was viele nicht wissen: Ein einziger unachtsam weggeworfener Stummel kann eine Menge von 50 Liter Wasser mit Nikotin verschmutzen.
Vielen Dank, dass Sie mithelfen, unsere Umwelt sauber zu halten.
Was haben Alpakas mit dem Kampf gegen Littering am Hut?
«Ganz schön viel!», erklärt Rolf Strasser vor einer versammelten Kinderschar, die allesamt die dritten bis sechsten Primarschulklassen bei der Schulanlage Hagen in Illnau besuchen.
EIN DROMEDAR? EIN KAMEL? NEIN, ALPAKAS!
Es ist Freitagvormittag, kurz vor der 10.00 Uhr-Pause. Das Thermometer zeigt Werte um die 27 Grad, als Rolf und Regula Strasser aus dem Illnau-Effretiker Bietenholz und deren Begleitung, die 1 ½ und 2-jährigen Alpakas «Arno» und «Rufgo», auf dem Schulareal eintreffen. «Ihre Wohlfühl-Temperatur haben wir längst überschritten – die liegt bei etwa 8 Grad», wirft Rolf Strasser ein. Die beiden Männchen leben gemeinsam mit weiteren acht Tieren auf dem Gelände, nicht unweit des Bösch Getränkehandels, ausgangs Effretikon. «Wir halten sie als Hobby und verwerten ihre Wolle», erklärt Regula Strasser, die unzählige Kilometer Alpaka-Wolle zu Handschuhen, Mützen, Socken, Stulpen und alles, was das Genre der Winterbekleidungs-Accessoires hergibt, verarbeitet bzw. «verlismet» hat. «Es ist wirklich ein Hobby. Leben können wir davon nicht. Wir besuchen zwar zur Herbst- und Winterzeit alle möglichen Märkte in der Region und erhalten nette und gut gemeinte Feedbacks. Die Mehrheit der Standbesuchenden kauft dann aber die günstigeren Produkte ‘made in China’. Eine Realität. Aber deswegen sind wir ja nicht hier».
Genau. Aber weshalb denn? Und was sucht jetzt ein aus den südamerikanischen Anden stammendes «Fluchttier» an diesem heissen Tag auf dem Schulhaus-Platz?
GEFÄHRLICHE ALU-DOSEN
Reto Loosli, Leiter Umwelt bei der Stadt Illnau-Effretikon, bringt Licht ins Dunkel, während sich «Arno» und «Rufgo» nur mit grosser Zurückhaltung zeigen und ihr Transportgefährt nur zögerlich verlassen. «Sie sind etwas scheu, wenn sie die Umgebung nicht kennen und sich viel um sie herum bewegt», erklären Strassers.
Unter Federführung von Reto Loosli lancierte die Stadt Illnau-Effretikon bereits im Jahr 2023 eine Kampagne, die aufzeigen und vergegenwärtigen soll, wie unachtsam weggeworfene oder liegengelassene Abfälle Schäden an Umwelt und Tier anrichten können. «Dort setzt unsere aktuelle Aktion an», erklärt Loosli. «Im Rahmen der Prävention möchten wir unseren jüngsten Mitgliedern der Gesellschaft erklären, dass sich beispielweise gerade weggeworfene Aludosen für Weidentiere wie Kühe, Schafe, Pferde, Esel, Maultiere oder eben Alpakas lebensbedrohlich auswirken», zeigt Loosli anhand von Skizzen und Abbildungen auf laminierten Schaubildern.
Dann nämlich, wenn die Dose beim maschinellen Mähen zerschreddert wird. Die dabei bei den Überbleibseln der Dose entstehenden messerscharfen Kanten führen zu Verletzungen bei inneren Organen, wenn die Tiere diese teilweise sehr kleinen Aluteile mit der Nahrung aufnehmen. «Eines unserer Maultiere hat eine solche Verletzung beinahe nicht überlebt», weiss Rolf Strasser zu berichten.
Die Schülerinnen und Schüler lauschen den fachlichen Ausführungen aufmerksam – sichtlich verbunden mit etwas Ehrfurcht. «Spucken die Alpakas?», fragt ein Mädchen aus sicherer Distanz. «Ja, wenn sie sich bedroht fühlen, können sie sich so wehren, das stimmt. Aber sie tun es nicht, wenn man sich ruhig verhält», beruhigt Regula Strasser.
ANSCHAUUNGSUNTERRICHT – TIERE AUF DEM PAUSENPLATZ
«Wenn ihr Abfälle korrekt in den Mülleimern entsorgt oder wieder nach Hause mitnehmt, wenn keine Abfalleimer in der Nähe sind, leistet ihr einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt», schliesst Loosli den Anschauungsunterricht. «Inhalte bleiben eher in Erinnerung haften, wenn wir einen persönlichen Bezug schaffen. Regeln und Merksätze sind gut und recht – wir haben mit unserer Aktion versucht, ein «Live»-Beispiel zu zeigen». «Das ist Ihnen gut gelungen», zeigt sich eine Primarlehrerin begeistert, die das Thema zuvor auch im Klassenverband erarbeitet hat.
«ILEF BLIIBT SUUBER»
Die Fortführung der 2023 lancierten Anti-Littering-Kampagne «ILEF bliibt suuber» setzt im Jahr 2025 auf die Veranschaulichung von Folgen und Wirkungen von unachtsam entsorgten Abfällen. Die aktuelle Plakatekampagne zeigt comicartig dargestellte Kühe und Schafe, die «keinen Müll fressen wollen». Die mehrteilige Plakatabfolge macht auf dem Stadtgebiet entlang von Hauptstrassen auf das Thema aufmerksam. Ein rund 1.5 Kubikmeter fassender Plexiglas-Würfel zeigt die Menge des Pegels von aus der Umgebung eingesammelten Abfällen.
BEITRAG AUF TELE-Z
«Arno» und «Rufgo» waren auch Teil eines zum Thema realisierten Beitrages des Lokals-TV-Senders TeleZ:
Regula Strasser, die Alpakas «Rufo» und «Arno», Rolf Strasser.
2025: Die Kampagne wird fortgeführt
Nach wie vor wird in unserem Stadtgebiet viel Abfall unachtsam weggeworfen. Das zeigte im Dezember 2024 eine grossangelegte Aktion des städtischen Unterhaltsbetriebes zusammen mit dem kantonalen Unterhaltsbezirk 9 der Baudirektion. Im Frühjahr 2025 wird die Kampagne «ILEF bliibt suuber» weitergeführt.
KAMPAGNENSTART VOM 18. MÄRZ 2023:
Überall liegt er herum und er stört. Die Gesellschaft produziert ihn aber dennoch weiterhin: Unachtsam weggeworfenen Abfall. Mit einer auffälligen Kampagne ruft die Stadt Illnau-Effretikon gegen das «Littering» und zum korrekten Abfallentsorgen auf.
Eigentlich ist es unverständlich, dass «Littering», also das achtlose Wegwerfen von Müll in der Umgebung, immer wieder zum Thema werden muss. Doch die Realität zeigt: Littering ist und bleibt ein Dauerproblem. Zigarettenstummel, Aluminiumdosen, Hundekot, Plastikverpackungen – die Liste ist beliebig verlängerbar. Der Unterhaltsbetrieb der Stadt Illnau-Effretikon hat 2022 knapp 100 Tonnen Abfall eingesammelt. Ein grosser Teil davon wurde korrekt in die rund 350 öffentlichen Abfalleimern entsorgt. Jedoch: «Der Anteil des unachtsam weggeworfenen Abfalls ist so hoch wie noch nie», meint Sascha Gonser, Leiter des Unterhaltsbetriebes.
Jan Imhof, Landwirt aus Illnau, machen die Abfälle im Landwirtschaftsgebiet ebenso zu schaffen: «Gelangt eine weggeworfene Aluminium-Dose auf einer Wiese in die Mähmaschine, landet die Dose schlussendlich in kleinen Stücken im Futter der Kühe. Schlimmstenfalls stirbt das Tier an inneren Blutungen.» Auch fatale Folgen hat Hundekot in der Kuhweide: Der Kot enthält Krankheitserreger, die auf die Kühe übergehen und Infektionen auslösen.
Resigniert zeigt sich auch der Leiter des Sportzentrums Effretikon, Reto Petrig: «Wir kratzen gebrauchte Snus-Päckchen von den Decken in den Duschen.» Snus ist fein gemahlener Tabak, der in Form kleiner Beutelchen unter die Ober- oder Unterlippe geschoben und im Mund behalten wird, bis dieses klebrige Ding – wo auch immer – entsorgt wird. Nebst Snus bereiten Reto Petrig auch die übrigen Abfälle Sorgen. «Viele Leute lassen ihren Abfall irgendwo im Freibad liegen, anstelle einen der 50 (!) Abfalleimer zu benützen. Es ist nicht unsere Aufgabe, diese Personen zu erziehen.»
Auch Reto Loosli, Leiter Entsorgung der Stadt Illnau-Effretikon, bezeichnet die Situation als herausfordernd. «Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir die Zielgruppe ansprechen und uns mit «ILEF bliibt suuber» für eine auffällige Kampagne entschieden.» Diese entstand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Dynamite AG. Die Agentur hat bereits in anderen Städten ähnliche Präventionskampagnen geführt. Die Gestaltung weicht denn auch von den übrigen städtischen grafischen Erzeugnissen ab: Knallgelb sind die zahlreichen Plakate, die im ganzen Stadtgebiet auf das Thema aufmerksam machen. Auf dem Boden aufgesprühte Hinweise weisen an neuralgischen Plätzen auf die korrekte Entsorgung der Abfälle hin. Ein Stadtbus, verschiedene städtische Fahrzeuge, die Strassenwischmaschine und selbst ein Kehrichtwagen machen mit ihren Fahrten durch die Gegend auf das Anliegen aufmerksam. Kurzfilme unterstützen die Aktion in den sozialen Medien.
Die Kampagne startet am Samstag, 18. März 2023, im Rahmen des Clean-up Days des CEVI Illnau-Effretikon. Die CEVI-Gruppen mit insgesamt 60 Kindern und 15 Leiterinnen und Leitern starten im Sportzentrum Effretikon – die einen gehen Richtung Effretikon, die anderen Richtung Illnau. Ziel ist es, möglichst viel Abfall einzusammeln. Die Gruppen treffen sich um ca. 17.00 Uhr im Sportzentrum Effretikon wieder. Dort erwarten sie Speis und Trank als Dankeschön für die geleistete Arbeit. Begleitet wird die Säuberungsaktion von Stadtpräsident Marco Nuzzi und Erik Schmausser, Stadtrat Ressort Tiefbau.
AUCH DIE SCHULE ZIEHT MIT
Die Schule Illnau-Effretikon zieht am selben Strang und wirkt bei der Kampagne mit. Im Fach Medien und Informatik drehen und bearbeiten Schülerinnen und Schüler Videos zur richtigen Abfallentsorgung. Ob mit einem gekonnten Wurf in den Abfalleimer oder einer einladenden Geste: Die besten Videos werden mit einem Beitrag in die Klassenkasse belohnt. «Wir hoffen, mit dieser Aktion das Abfallproblem bei der Wurzel zu packen. Wer bereits im sehr jungen Alter Littering vermeidet, handelt hoffentlich auch später korrekt», so Reto Loosli.
Die Stadt verfolgt mit der Kampagne einen präventiven Ansatz, um Littering einzudämmen. Die Thematik auf diese Weise ins Bewusstsein aller zu rufen, gibt dem Problem eine Wichtigkeit, statt dabei bloss auf Repression zu setzen. Gemäss Polizeiverordnung kann Littering mit Fr. 80.- gebüsst werden – dazu müssten Täterinnen und Täter in flagranti erwischt werden. Für die Stadtpolizei ein schwieriges Unterfangen: Sie muss die fehlbaren Personen im unmittelbaren Moment, wo sie den Abfall wegwerfen oder liegen lassen, beobachten.
ABSTIMMUNG FÜR DAS BESTE SCHULVIDEO
Im Rahmen der Kampagne «ILEF BLIIBT SUUBER» erstellten Schülerinnen und Schüler aus Illnau-Effretikon im Unterricht «Medien und Informatik» zum Thema passende Videos.
VIDEO-BEITRÄGE DER ILLNAU-EFFRETIKER SCHULEN
Die Besten präsentierten wir im Rahmen einer Abstimmung.
Sehen Sie sich hier die Beiträge an:
Video Schulhaus Watt, Effretikon, 1. Sek
Video Schulhaus Hagen, Illnau, 1. Klasse
Video Schulhaus Ottikon, 4. - 6. Klasse
Video Schulhaus Schlimperg, Effretikon, Klassa 5b
Gewonnen hat der Beitrag der 1. Klasse aus dem Schulhaus Hagen, Illnau.
Herzliche Gratulation!
OFFIZIELLE KAMPAGNEN-VIDEOS
Zur Bildergalerie «ILEF BLIIBT SUUBER»
Auch Stadtpräsident Marco Nuzzi sind herumliegende und unachtsam weggeworfene Verpackungsmaterialien, PET-Flaschen, Zigarettenstummel, Aludosen, Hundefäkalien, usw. ein Dorn im Auge. Seinen Aufruf, dem Ärgernis Einhalt zu gebieten, sehen Sie hier:
Die Schülerinnen Jana und Marina des Schulhauses Watt in Effretikon finden «Fötzelen» auf dem Pausenplatz uncool:
Maxim Morskoi, Präsident des Stadtparlamentes im Amtsjahr 2022/2023, ruft zur Bekämpfung des Litterings auf. Seinen Appell sehen Sie hier:
Es ist Sommer - am Abend bleibt es länger hell. Eine gute Gelegenheit, um draussen Freundinnen und Freunde zu treffen. «Chillen» und «abhängen» - egal, ob im Pärkli, im Mooburg-Areal, auf dem Märtplatz, auf dem Schulareal, in der Badi, am Bahnhof oder sonst wo: Bitte Abfälle korrekt entsorgen, denn ILEF soll suuber bleiben.
Das sieht auch unsere KV-Lernende, Lorina Alija, 19, so.
Gemeinsam gegen Littering!
Jan Imhof, Landwirt aus Illnau, erklärt, weshalb Littering nicht nur Mensch und Umwelt schadet, sondern sich insbesondere auch lebensbedrohlich auf Tiere auswirken kann.
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