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Stadtrat veröffentlicht das Budget 2026 - und die Massnahmen zum Sparpaket.

20. Oktober 2025
Das Budget schliesst dank voraussichtlichen Steuer-Mehreinnahmen und höherem Ressourcenausgleich mit einem Ertragsüberschuss.

Das Budget 2026 schliesst bei gleichbleibendem Steuerfuss von 113 % mit einem Ertragsüberschuss von rund Fr. 120'000.-. Dies bei einem Aufwand von Fr. 149.0 Mio. und einem Ertrag von Fr. 149.2 Mio. Darin enthalten ist eine Einlage in die Finanzpolitische Reserve (zweckfreies Eigenkapital) von Fr. 4.5 Mio. Ohne diese Einlage würde das Budget mit einem positiven Ergebnis von Fr. 4.6 Mio. abschliessen. Der Aufwand erhöht sich gegenüber dem Vorjahr - ebenfalls unter Ausschluss der Einlage - um Fr. 1.6 Mio. und der Ertrag steigt um Fr. 6.3 Mio.


AUFWAND 
In den beiden Vorjahresbudgets wuchs der Aufwand um je Fr. 10 Mio. Nicht zuletzt dank der Umsetzung der Sparmassnahmen aus dem Sparpaket 2026 konnte dieses jährliche Kostenwachstum gebremst werden. Der Aufwand wächst im aktuellen Budget gegenüber dem Vorjahr um lediglich Fr. 1.6 Mio. (ohne Einlage in die Finanzpolitische Reserve). Der grösste Anstieg ist in der Abteilung Gesellschaft im Bereich der ambulanten und stationären Pflegefinanzierung zu verzeichnen. Die Kosten steigen in diesem Bereich um Fr. 1.2 Mio. Im Weiteren steigen die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV um Fr. 0.7 Mio., wobei diese durch den Kanton Zürich mitgetragen werden und sich die Kantonsbeiträge ebenfalls um Fr. 0.5 Mio. erhöhen. Ein weiterer Kostentreiber stellen die kantonalen Lohnkostenanteile bei Lehrpersonen dar. Wie bereits in den Vorjahren steigen auch diese Positionen weiter an und verursachen im aktuellen Budget bei der Primar- und Sekundarschule Mehrkosten von Fr. 0.8 Mio. Bei der Sonderschulung müssen zudem Fr. 0.3 Mio. höhere Beiträge an den Kanton sowie Schulgelder an private Schulen ausgerichtet werden.  

Der Personalaufwand sinkt gegenüber dem Vorjahr um Fr. 0.3 Mio., was mehrheitlich auf das Sparpaket 2026 zurückzuführen ist: Der Stellenplan wird reduziert, individuelle Lohnanpassungen werden gekürzt und auf Aushilfen wird wo möglich verzichtet. Die Einsparungen vermögen die Zunahme des Personalaufwands in der Abteilung Bildung zu kompensieren, welche hauptsächlich aufgrund von zusätzlichen Klassen und Stellenplanerweiterung für Schulassistenzen zur Entlastung der Schulleitungen entstehen. Auf sämtlichen städtischen Löhnen ist eine Teuerungszulage von 0.3 % (Fr. 75'000.-.) eingerechnet. 

Der Sachaufwand sinkt gegenüber dem Vorjahr um rund Fr. 1 Mio. Die Reduktion ist einerseits auf tiefere Aufwendungen bei Mietkosten in der Sozialhilfe sowie beim Dienstleistungsaufwand für Personen in Obhut im Bereich des Asylwesens zurückzuführen (- Fr. 0.7 Mio.). Andererseits zeigen die Sparmassnahmen in sämtlichen Abteilungen ihre Wirkung. Die Minderaufwände vermögen die steigenden Kosten bei der Informatik für Dienstleistungen Dritter, höhere Lizenz- und Cloud-Kosten sowie externe Unterstützung zu kompensieren.


ERTRAG 
Ohne die letztjährige Entnahme von Fr. 2.7 Mio. aus der Finanzpolitischen Reserve beträgt die effektive Ertragssteigerung nicht Fr. 6.3 Mio., sondern Fr. 9 Mio. Haupttreiber sind ein um Fr. 5 Mio. höherer Ressourcenzuschuss aus dem kantonalen Finanzausgleich sowie Mehreinnahmen aus ordentlichen Steuern (+ Fr. 3 Mio.) und Grundstückgewinnsteuern (+ Fr. 1 Mio.)


VERÄNDERUNGEN IN DER INVESTITIONSRECHNUNG  
Das Budget sieht Nettoinvestitionen von Fr. 40.1 Mio. vor, was einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um rund Fr. 14 Mio. entspricht. Davon entfallen Fr. 37.4 Mio. auf das Verwaltungsvermögen und Fr. 2.6 Mio. auf das Finanzvermögen. Hauptprojekte sind der Neubau des Feuerwehr- und Werkgebäudes (Fr. 16 Mio.) sowie die Schulraumerweiterung Eselriet (Fr. 7 Mio.). Weitere Investitionen betreffen die Gemeindestrassen, das Sportzentrum und das Alters- und Pflegezentrum Bruggwiesen. Die Massnahmen aus dem Sparpaket 2026, die eine Reduktion der Investitionen um Fr. 20 Mio. in der Planperiode 2025 – 2029 zum Ziel verfolgen, sind in das Budget und den Aufgaben- und Finanzplan (AFP) eingeflossen. Trotz Staffelung und Entlastungsmassnahmen lässt sich eine Investitionsspitze nicht vermeiden, da die Ausgaben für das Feuerwehr- und Werkgebäude grösstenteils im Jahr 2026 anfallen. 

Rund 34 % der Investitionen im Verwaltungsvermögen (ohne Eigenwirtschaftsbetriebe) können aus eigenen Mitteln finanziert werden, der Rest wird über Fremdkapital gedeckt. Die Eigenwirtschaftsbetriebe investieren Fr. 4.4 Mio., wovon 60 % selbst finanziert werden können. Es wird damit gerechnet, dass sich durch den erneuten Fremdmittelbedarf die langfristigen Schulden gegen Ende Budgetjahr um Fr. 10 Mio. auf einen Schuldenbestand von Fr. 95 Mio. erhöhen.


HOCHRECHNUNG 2025 (GEGENÜBER BUDGET 2025)  
Die Hochrechnung für das laufende Jahr zeigt für das Jahresergebnis 2025 gegenüber dem Budget eine Verbesserung, vor allem dank höherer Steuereinnahmen (+ Fr. 2 Mio. bei den ordentlichen Steuern, + Fr. 0.5 Mio. bei den Grundstückgewinnsteuern). Zusätzliche Aufwendungen, insbesondere bei der Pflegefinanzierung, bei Ergänzungsleistungen und durch höhere Lohnkostenanteile bei Lehrpersonen, können dadurch ausgeglichen werden. Insgesamt wird ein um Fr. 1 bis 1.5 Mio. besseres Ergebnis erwartet. Dadurch reduziert sich die im Budget vorgesehene Entnahme von Fr. 2.7 Mio. aus der finanzpolitischen Reserve um diesen Betrag. 


SPARPAKET 2026  
Der Stadtrat lancierte anfangs 2025 das Sparpaket 2026, dank dem in den kommenden fünf Jahren liquiditätswirksame Einsparungen von rund Fr. 2 Mio. in der Erfolgsrechnung umgesetzt werden sollen. Gleichzeitig soll die Investitionsplanung um rund Fr. 20 Mio. entlastet werden. Gemäss des in der 
Zwischenzeit beschlossenen Sparpaketes 2026 können diese Ziele erreicht werden. Mit dem Sparpaket 2026 wurden 100 Massnahmen definiert, die in drei Massnahmengruppen zusammengefasst sind. Diese führen zu einer Verbesserung der Erfolgsrechnung von insgesamt Fr. 2.4 Mio. gegenüber dem Budget 2025. Davon entfallen 20 % auf Gebührenerhöhungen, 23 % auf Einsparungen beim Personalaufwand und 57 % auf Massnahmen beim Sachaufwand. Rund 61 % der Sparmassnahmen wirken sich bereits auf das Budget 2026 aus, 37 % werden im Jahr 2027 umgesetzt und 2 % in den darauffolgenden Jahren. Die Zuständigkeiten für die Beschlussfassung über die Massnahmen verteilen sich auf das Stadtparlament (Fr. 0.4 Mio.), den Stadtrat (Fr. 1.6 Mio.) und die Schulpflege (Fr. 0.4 Mio.).  

Zur Entlastung der Investitionsplanung wurden Verzichts- und Desinvestitionsmassnahmen im Umfang von Fr. 21 Mio. beschlossen, die sich auf die Abteilungen Hochbau mit Fr. 18.6 Mio. und Tiefbau mit Fr. 2.4 Mio. auswirken.


BEURTEILUNG DES STADTRATES  
Das Budget 2026 präsentiert sich solide. Die Selbstfinanzierung (d.h. der Cashflow) im steuerfinanzierten Bereich liegt mit Fr. 11.2 Mio. leicht über dem Zielband, trotzdem liegt der steuerfinanzierte Selbstfinanzierungsrad 2026 bei bescheidenen 34 %. Zum positiven Ergebnis tragen insbesondere höhere Steuereinnahmen sowie ein Ressourcenzuschuss in Rekordhöhe von rund Fr. 30 Mio. bei. Ebenfalls entscheidend sind die umgesetzten Massnahmen des Sparpaketes 2026 und die konsequente Ausgabendisziplin: Nach Jahren deutlichen Kostenwachstums konnte der Mehraufwand im Vergleich zum Vorjahr auf Fr. 1.6 Mio. begrenzt werden. Beeinflussbare Positionen wie Personal- und Sachaufwand wurden durch gezielte Einsparungen und Leistungsanpassungen gesenkt. Auch in den stark gebundenen Bereichen Gesellschaft und Bildung, die bisher für erhebliche Kostensteigerungen verantwortlich waren, fiel der Anstieg moderater aus. 

Die Investitionsrechnung wurde im Zuge des Sparpaketes gegenüber dem letztjährigen Aufgaben- und Finanzplan um Fr. 21 Mio. entlastet. Dennoch zeigt sich im Budgetjahr eine Investitionsspitze im Verwaltungsvermögen von Fr. 37 Mio., vor allem aufgrund des Neubaus des Feuerwehr- und Werkgebäudes, welches bei Investitionen von Fr. 16 Mio. rund 45 % des Investitionsbudgets im Verwaltungsvermögen ausmacht. 

Alle drei finanzpolitischen Zielsetzungen wurden zwar eingehalten, jedoch zeigt sich das Wachstum der langfristigen Schulden nach wie vor steigend. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der hohen Investitionslast der Grenzwert der Schuldenbremse in den Planjahren nahezu erreicht werden wird. Dank tiefem Zinsniveau bleibt der Zinsaufwand grundsätzlich tragbar, jedoch erhöht die starke Verschuldung die Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsumfeld. 


Das Budget 2026 mit Festsetzung des Steuerfusses sowie die Kenntnisnahme des Aufgaben- und Finanzplans AFP 2025 - 2031 wird an der Sitzung des Stadtparlamentes vom Donnerstag, 4. Dezember 2025, beraten.

Stadtrat Philipp Wespi, Ressort Finanzen, präsentiert das Budget 2026 den Medien.
Stadtrat Philipp Wespi, Ressort Finanzen, präsentiert das Budget 2026 den Medien.

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